Porträt

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Vor der Schiller-Schule in Bochum liegt ein riesiger, starker Löwe. Sein Maul reißt er weit auf, der König der Tiere brüllt gen Westen. Er thront hoch oben auf einem Sockel, unübersehbar, als hielte er Wache. „Er gehört eigentlich gar nicht zu uns“, sagt Eike Völker. Der stellvertretende Schulleiter steht auf dem Hof des Gymnasiums und deutet mit dem Arm Richtung Löwe, der von hier aus nicht zu sehen ist. „Trotzdem ist er ganz eng mit uns verbunden.“ Der steinerne Löwe ist von einem Pfeil getroffen und ein Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Bochum, sein Brüllen gilt dem „Feind“ Frankreich. Er steht für eine längst vergangene Zeit, die geprägt war von Nationalismus und Militarismus. Im Moment deutet nur ein kleines Schild auf seine Vergangenheit hin, doch das soll sich bald ändern. „Wir wollen den Platz beleben. Mit Schautafeln, Bänken und QR-Codes. Dafür arbeiten wir mit den zuständigen Behörden der Stadt Bochum zusammen“, erklärt Eike Völker und fügt hinzu: „Damit zeigen wir: Der Löwe ist einer von uns, wir pflegen ihn – mit allem, was dazugehört. Dazu zählt auch die Verantwortung, die wir durch zwei Weltkriege haben.“ Die Schiller-Schule möchte den Löwen zu ihrem Denkmal machen, und eigentlich ist er das längst. Eike Völker öffnet die Tür zur Mensa, einem hohen, modernen Glasbau mitten auf dem Schulhof. Drinnen sitzt ein lebensgroßer Löwe aus Gips, mit Mähne in Regenbogenfarben, aufgemalten Blumen und einem Einhorn auf der Stirn. Schülerinnen und Schüler haben ihn angefertigt und sich mit ihren Namen auf seinen Füßen verewigt: Femke, Kamal, Lea, David. So wie der bunte Löwe in der Mensa sitzt, friedlich lächelnd und mit offenem, wachem Blick, passt er viel besser zur Schiller-Schule als sein steinerner
Artgenosse draußen an der Königsallee.

Das Gymnasium fühlt sich ausdrücklich der Vielfalt verpflichtet, auch wenn die meisten der etwa 1.000 Schülerinnen und Schüler, die sich hier auf das Abitur vorbereiten, aus dem bürgerlich geprägten Bochumer Stadtteil Wiemelhausen kommen. Die internationale Klasse besuchen Kinder und Jugendliche aus Syrien, Costa Rica oder Italien. Sie haben unzählige Luftballons aus Papier auf die Glasfassade der Mensa geklebt und auf ihnen notiert, was ihnen die Schiller-Schule bedeutet: Selbstverständlich steht da „Vielfalt“, aber auch Dinge wie „Glück“, „eine große Chance“, „meine geliebte Schule“, „eine große Familie“ oder „der Weg zu meinem Traum“.

Eike Völker verlässt die Mensa und geht quer über den Schulhof Richtung Schulgebäude. Der 42-Jährige erreicht die Tür zum Nebentrakt und zeigt auf ein kleines Schild an der Außenmauer aus rotem Backstein. „Unser Gebäude – ein Museum“ steht darauf und informiert über die Sternwarte, die hier 1952 im Zuge der groß angelegten Sanierung errichtet worden war. Erhebliche Kriegsschäden hatten eine umfangreiche Modernisierung der Schiller-Schule notwendig gemacht. „Die 7c hat Erinnerungen, Anekdoten und Wissenswertes über die Schule zusammengetragen und daraus eine Ausstellung gemacht“, erklärt Völker. Es ist Stolz in seiner Stimme zu hören. Das Projekt ist eines von vielen im Zusammenhang mit einem ganz besonderen Ereignis für die Schiller-Schule: Das städtische Gymnasium feiert 2019 seinen 100. Geburtstag. Ein Blick zurück: 1913 platzt das Bochumer Lyzeum aus allen Nähten. Weil der Platz nicht mehr ausreicht, werden vier Mädchen Klassen des Gymnasiums in einem Privathaus untergebracht und dort unterrichtet. Sechs Jahre später, 1919, wird die Schule als selbstständiges „Lyzeum II“ gegründet. Der Unterricht findet nach wie vor in dem Privathaus statt. Drei Jahre später beschließt Bochum, ein Schulgebäude auf dem Eckgrundstück Königsallee/Waldring neu zu bauen. Doch die finanzielle Lage der Stadt ist prekär, die Bauarbeiten verzögern sich. Erst im November 1927 geht es endlich los, zwei Monate zuvor wurde für den steinernen Löwen der Grundstein gelegt. 1929 wird das Gebäude der Schiller-Schule eingeweiht: ein sachlicher Backsteinbau, schnörkellos und ohne Pomp.

Die Schiller-Schule ist längst kein Gymnasium mehr rein für Mädchen, seit 1974 werden hier auch Jungen unterrichtet. Zur Jahrtausendwende wurde der Platz erneut knapp – wie einst zu den Anfängen der Schule. Seit 2003 erweitern deshalb zwei Glastürme das symmetrisch angelegte Schulhaus. Sie ergänzen das Gebäude perfekt, der Anbau wurde sogar mit einem Architekturpreis ausgezeichnet. Die sechs neuen Klassenzimmer brauchte die Schiller Schule dringend. Viele Eltern schicken ihre Kinder hierher, die Anmeldezahlen sind seit Jahren stabil, trotz zwei weiterer Gymnasien in unmittelbarer Nachbarschaft.

Das Antlitz der Schiller-Schule hat sich in den vergangenen Jahrzehnten also kaum geändert, ihr Inneres dafür umso mehr. Das Treppenhaus des Nebentraktes ist leuchtend blau gefliest, „wie im Schwimmbad“, sagt Eike Völker, während er die Treppen nach oben steigt und dumpfes Dröhnen immer lauter wird. Hier, im südlichen Flügel des Schulgebäudes, sind die naturwissenschaftlichen Räume untergebracht: Physik im Erdgeschoss, Biologie in der ersten und Chemie in der zweiten Etage. Doch Eike Völker will etwas anderes zeigen, ein weiteres Großprojekt beschäftigt die Schiller-Schule neben dem 100-jährigen Jubiläum: Sie wird umfassend saniert. Der stellvertretende Schulleiter öffnet die Tür, die den Südflügel mit dem Hauptgebäude verbindet, das dumpfe Dröhnen wird mit einem Schlag zu intensivem Baustellenlärm. Unter Eike Völkers Schritten knirscht der Baustellenschmutz, Staub legt sich auf seine Schuhe. Er zeigt in einen strahlend weiß verputzten Raum. Die Decke ist noch offen, unzählige Kabel sind dort befestigt. Zum kommenden Schuljahr starten die ersten iPad-Klassen, mittelfristig sollen alle 1.000 Schülerinnen und Schüler ein eigenes Tablet bekommen. Die technischen Voraussetzungen dafür werden jetzt geschaffen.

Eike Völker geht weiter über den langen Flur und bleibt vor einer kleinen Nische im Gang stehen. „Die Nischen schließen wir mit Glaswänden, dann gibt es endlich Besprechungsräume. Wir haben zwar nur wenig Platz, typisch für so eine alte Schule. Wir machen aber das Beste daraus.“ Neben der Nische führt eine Art Brücke in einen der zwei Glastürme, die 2003 angebaut wurden. Vom gläsernen Klassenzimmer aus hat Eike Völker einen Blick auf den Schulhof, er sieht die Mensa, die Trockenmauer, die Biologielehrer Martin Lensing angelegt hat, und die 20 Container, in denen die Schülerinnen und Schüler wegen der Bauarbeiten derzeit unterrichtet werden. Noch mindestens bis zum Sommer 2020 arbeiten die Handwerker an modernen Unterrichtsräumen für die Schiller-Schule, so lange sind auch die Container gemietet. „Im Sommer ziehen wir aber schon wieder zurück, dann ist der Mitteltrakt fertig“, sagt Eike Völker und ergänzt: „Die Container bleiben. Wir haben dann Ausweichräume, wenn mal was schiefgeht.“

Nach dem Mitteltrakt wird der nördliche Schulflügel saniert. Hier befinden sich das Sekretariat, die Büros der Schulleitung und die Aula. Das zugehörige Treppenhaus schmückt eine „Wall of Fame“, eine große Tafel mit vielen Urkunden und Auszeichnungen, die die Schiller-Schule in den vergangenen Jahren für ihre ausgezeichnete schulische Arbeit erhalten hat. Eine große Plakette der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hängt in der Mitte, darunter eine, die das MINT-Profil des Gymnasiums würdigt. Gleich viermal ist das Gymnasium mit dem Schulentwicklungspreis „Gute gesunde Schule“ ausgezeichnet worden. „Auf der einen Seite sagen manche, wir sind nur auf der Jagd nach Plaketten“, so Eike Völker. „Das zeigt viel Wertschätzung, entgegnen wir dann auf der anderen Seite. Da steckt echt viel Arbeit drin.“ Besonders stolz ist Eike Völker auf ein kleines, weiß-orangefarbenes Schild: Der „1. Preis DemokratieErleben” bescheinigt dem Gymnasium, Kinder und Jugendliche besonders darin zu fördern, die Demokratie aktiv und verantwortlich mitzugestalten.

Zwei Zertifikate fehlen noch an der Wand. Die Schiller-Schule will UNESCO-Schule werden, seit 2014 arbeitet sie auf dieses Ziel hin. Eine UNESCO Schule orientiert sich an den Werten und Zielen der internationalen Organisation, sie setzt sich für Weltoffenheit, Frieden und nachhaltige Entwicklung ein. Schon jetzt hat das Gymnasium den Status „mitarbeitende Schule”, Ende 2019, so hofft sie, wird sie offiziell als UNESCO-Projektschule in den elitären Kreis aufgenommen. Doch schon vorher muss an der Wand Platz gemacht werden für eine andere begehrte Urkunde: Preisträger beim Deutschen Schulpreis 2019.

Porträt

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Lara und Carla kichern. Ihre Wahrnehmung spielt ihnen Streiche. Was die beiden Mädchen in einem Moment noch gesehen haben, ist im nächsten Moment weg. Der schwarze Punkt auf dem Papierstreifen verschwindet einfach, dabei wissen sie ganz genau, dass er noch da ist. Lara und Carla experimentieren – sie erforschen, wie Sehnerv und Gehirn verknüpft sind, und haben gerade den „Blinden Fleck“ entdeckt. In Anne Roschers Biologieunterricht haben Lara und Clara Spaß und Erfolg. Früher saßen sie klassisch in Reihen, doch Anne Roscher hat die Tische umgestellt. Jetzt sitzen die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen zusammen. „Wir arbeiten mehr miteinander“, sagt Lara, und Carla fügt hinzu: „Seit Frau Roscher da ist, sind meine Bio-Noten besser. Deine doch auch, oder Lara?“ Lara nickt.

Anne Roscher ist Seiteneinsteigerin und unterrichtet an der Kurfürst-Moritz-Schule das Fach Biologie. Davor hatte sie in einem Labor gearbeitet. „Sie lebt für Biologie, und mit ihrer Leidenschaft steckt sie auch die Schülerinnen und Schüler an“, sagt Heiko Vogel. Er leitet die Kurfürst-Moritz-Schule in Boxdorf, einem Ortsteil der sächsischen Gemeinde Moritzburg. Das Zentrum der Landeshauptstadt Dresden liegt keine zehn Kilometer entfernt. Die Kurfürst-Moritz-Schule ist eine Oberschule für Kinder und Jugendliche von der fünften bis zur zehnten Klasse. Etwa 40 Lehrkräfte, davon acht Quereinsteigerinnen und -einsteiger, unterrichten rund 500 Schülerinnen und Schüler. „Seiteneinsteiger werden oft kritisch gesehen. Für die Kurfürst-Moritz-Schule sind sie eine Bereicherung“, meint Heiko Vogel.

Ihren Namen trägt die einzige weiterführende Schule der Gemeinde erst seit 2004, dabei reicht ihre Geschichte bis weit ins 19. Jahrhundert zurück. Vor über 180 Jahren wurde das erste Schulhaus in Boxdorf eingeweiht, einen Steinwurf vom heutigen Standort entfernt. 1882 zog die Schule in neue Räume um – heute der älteste Teil des Schulhauses. Die Zeit um 2004 war eine schwierige Phase für die Boxdorfer Schule. Die Anmeldezahlen waren drastisch gesunken, die Schließung der Schule drohte. Hinnehmen wollte das hier keiner, es musste sich etwas ändern. Ein neuer Name war da ein kleiner Schritt von vielen auf dem Weg zu einer Schule mit Zukunft. „Wir wollten mit dem neuen Namen ausdrücken, dass wir für alle Kinder da sind, die hier leben“, sagt Vogel. Deshalb sei eigentlich auch nur ein Name infrage gekommen: „Es musste der Moritz sein, denn Moritzburg ist spätestens seit der Gemeindefusion die Klammer für alle Dörfer hier“, so der Schulleiter. Namensgeber Moritz von Sachsen war Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches und ließ von 1542 bis 1546 die berühmte Moritzburg als sein Jagdschloss erbauen.

Schritt für Schritt setzte die Schule Veränderungen um. Sie rhythmisierte den Schultag neu, führte Blockunterricht mit 85-minütigen Einheiten ein und schärfte ihr musisches Profil. Der intensive Schulentwicklungsprozess trug Früchte, die Anmeldezahlen stabilisierten sich und die Kurfürst-Moritz-Schule bewarb sich für den Deutschen Schulpreis 2013. Sie schaffte es aus dem Stand unter die TOP 20-Schulen, für eine Auszeichnung fehlte noch ein Quäntchen. Heiko Vogel, der schon seit fast drei Jahrzehnten an der Kurfürst-Moritz-Schule arbeitet, kann sich noch gut an den ersten Jurybesuch vor sechs Jahren erinnern. Bernd Westermeyer, Gesamtleiter der Schule Schloss Salem und damals Jurymitglied, überreichte Heiko Vogel zum Abschied einen kleinen Anstecker mit dem Salem-Logo. „Er hat eigentlich gar nicht viel dazu gesagt“, erzählt Vogel. Westermeyer riet ihm, sich nicht nur Kurfürst-Moritz-Schule zu nennen, sondern das auch „durchzuziehen“ und den Namen zu leben. „Das hat mich sehr beschäftigt“, gibt Vogel zu. Inzwischen ist „der Moritz“ die Identitätsfigur der Schule. Ein Porträt des Kurfürsten hängt in Vogels Büro, der Anstecker von Bernd Westermeyer liegt zu Hause auf seinem Schreibtisch.

Zum Schuljahresende wird der Moritzpreis an eine Schülerin oder einen Schüler verliehen, die oder der Herausragendes für die Schulgemeinschaft geleistet hat. So wie zum Beispiel die engagierte Fionka, die in Eigeninitiative Schulungen für die Schülersprecherinnen und -sprecher organisiert. Oder wie Dominique, der mit Feuereifer bei vielen organisatorischen Aufgaben mit anpackt. Alle zwei Jahre organisiert der Elternrat den Moritzlauf. Bei dem Spendenlauf sammeln die Kinder und Jugendlichen Geld für ein gemeinnütziges Projekt, die Klassenkasse und die Schule. Sie dürfen mitentscheiden, wofür das Geld in der Schule investiert wird. Zuletzt haben sich die Schülerinnen und Schüler für ein stärkeres WLAN ausgesprochen, nun investiert die Kurfürst-Moritz-Schule in die notwendige Technik. „Schüler-WLAN statt Handyverbot“, kommentiert Heiko Vogel diese Entscheidung, die die Haltung der Schule gegenüber Smartphones und Tablets widerspiegelt. Die digitalen Medien sind selbstverständliches Lernmittel: Die Kinder und Jugendlichen recherchieren Informationen mithilfe des eigenen Handys oder nutzen sie, um mit den Whiteboards zu interagieren, die in vielen Unterrichtsräumen zur Ausstattung gehören.

Mit der Bewerbung für den Deutschen Schulpreis 2013 hat der Entwicklungsprozess der Kurfürst-Moritz-Schule weiter an Fahrt aufgenommen. Im selben Jahr wurde Heiko Vogel vom Stellvertreter zum Schulleiter und holte sich eine junge Kollegin an seine Seite. Luise Robock war da erst seit zwei Jahren Lehrerin, 2011 kam sie direkt nach dem Referendariat nach Boxdorf. Heiko Vogel hält sie für „eine begnadete Lehrerin“ und musste sie „ein bisschen überreden“. Sein Ziel war es, eine generationenübergreifende Schulleitung aufzustellen. „Etwas mehr Praxiserfahrung hätte nicht geschadet, trotzdem habe ich die Entscheidung noch keinen Tag bereut. Wir haben beide einfach die gleiche Vorstellung von guter Schule“, sagt Robock.

Heute könnte sich die Kurfürst-Moritz-Schule ihre Schülerinnen und Schüler eigentlich aussuchen, nachgefragt ist die Boxdorfer Oberschule längst. Dresdner Eltern würden sogar Bewerbungsmappen verschicken, damit ihre Kinder aufgenommen werden, erzählt Vogel. Doch die Schule bleibt ihrem Grundsatz treu: Jungen und Mädchen, die ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde Moritzburg haben, bekommen zuerst einen Platz. Viele Eltern entscheiden sich sogar gegen die Gymnasialempfehlung der Grundschule und melden ihre Kinder stattdessen in Boxdorf an. Die Schule heißt Lernende aller Bildungsziele willkommen. Hauptschulklassen gibt es allerdings nicht. Denn die Kurfürst-Moritz-Schule glaubt fest an den Lernerfolg aller Schülerinnen und Schüler. „Lehrkräfte sind Personen, die den Kindern und Jugendlichen zeigen, was sie alles erreichen können“, erklärt Vogel.

Der ausgezeichnete Ruf hängt eng mit der konsequenten musischen Profilierung der Schule zusammen. Gesang, Keyboard, Schlagzeug, Bass, Gitarre oder Saxofon – für eines der Instrumente müssen sich die Kinder in den Klassenstufen fünf oder sechs entscheiden. Sie musizieren in Bandklassen, für deren Konzept die Schule mit dem „Europäischen Schulmusikpreis“ ausgezeichnet wurde. In der siebten und achten Klasse belegen alle Schülerinnen und Schüler einen Profilkurs und können zwischen Tanz und Theater, Band, Sound, Mediengestaltung, Entertainment-Technik und Bühnentechnik wählen. Ältere Lernende der Klassenstufe neun und zehn entwickeln gemeinsam zwei große künstlerische Projekte. Viele musische Höhepunkte prägen das Schuljahr: Auftakt ist das Historienspiel. Kurz vor Weihnachten präsentieren die Schülerinnen und Schüler dann das jährliche Musical. Der Mittwoch vor Ostern steht traditionell im Zeichen von „Schule tanzt“, einem sachsenweiten Schul-Showtanz-Wettbewerb, bei dem jedes Jahr 100 Tänzerinnen und Tänzer der Kurfürst-Moritz-Schule auf der Bühne stehen. Am Schuljahresende treten die zahlreichen Bands der Schule beim dreitägigen Bandfestival „Rock im Foyer“ auf.

Dabei hat die Kurfürst-Moritz-Schule mit zwei ausgebildeten Musiklehrkräften nicht mehr Personal als andere Schulen, um ihr musisch-künstlerisches Profil umzusetzen. Eine enge Kooperation mit der Musikschule macht das Konzept möglich – und viele musisch interessierte Lehrkräfte, die gemeinsam die Idee unterstützen und mittragen. „Frau Roscher zum Beispiel“, sagt Luise Robock, die in der Lehrerband den Bass spielt, „ist auch fit im Tanzen.“