Laudatio

Jeder Tag beginnt mit einer persönlich gestalteten Morgenbesinnung, die Resonanz zwischen Lehrenden und Lernenden schafft und Zeit lässt, in der Schule innerlich anzukommen. Im Ritual spiegelt sich das zum Nachdenken anstiftende und zugleich lebendige Klima der Evangelischen Schule Neuruppin wider: Leben und Lernen sind einem umfassenden Leistungsbegriff verpflichtet, dem sich alle stellen – eine Schule des Lebens, nicht nur des Unterrichtens.

Über vielfältige musische und darstellerische Aktivitäten nehmen die Schülerinnen und Schüler die im Schulalltag durch Rhythmisierung geschaffenen Freiräume gemäß ihrer Leistungspotentiale wahr. Selbständigkeit und Verantwortlichkeit für das Ergebnis zeichnet ihre Bildungsprozesse aus – die fachlichen Leistungen und Abschlüsse gehören zu den besten im Lande.

Das ausdifferenzierte Spektrum an interessenbezogenen Angeboten schafft individuelle Lerngelegenheiten und fördert die Vielfalt an Begabungen. Das Debattieren im Fremdsprachenunterricht, das Stegreif-Spielen im Improvisationstheater sowie das Managen des Schüler-Cafés fordern zum professionellen Handeln und zur kreativen „Leadership“. Unter dem Motto „Wissenschaft schnuppern, eigene Grenzen ausloten, Berge versetzen“ erhält die Schülerschaft über anspruchsvolle Kolloquien mit universitäts-propädeutischem Charakter die Möglichkeit, zu zeigen, was sie kann – und bringt damit die Zuhörenden zum Staunen.

Der respektvolle Umgang und die gelebte Verantwortung aller schaffen einen wirkmächtigen Entwicklungsraum für umfassende Persönlichkeitsbildung. Das hohe Maß an Identifikation der Beteiligten und Betroffenen hat zum außergewöhnlichen Ruf der Schule beigetragen, die keine Eliteschule sein will.

Preisträgerfilm aus dem Jahr 2012