Eine kleine pädagogische Stadt im Stadtteil, aus hellen, einladenden Kinderhäusern für überschaubare, altersgemischte Lerngruppen, miteinander verbunden durch einen elegant geschwungenen Schulflur, jedes Haus mit direktem Zugang zum Schulhof, der kein Hof ist, sondern eine Wiese mit Bachlauf. Hier ist eine Schule kinderfähig gemacht worden durch pädagogische Architektur im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.
Seit den siebziger Jahren hat die Schule sich durch Umbrüche und Umzüge, wagemutige Konzeptveränderungen und personelle Wechsel immer wieder verbessert und ist heute pädagogisch exzellent. Immer wieder war und ist sie ihrer Zeit und erst recht den Zeitgeist-Debatten voraus – mit Freiarbeit und offenem Unterricht seit den siebziger Jahren, als erste Ganztagsgrundschule der Stadt, durch Integrationsklassen, durch Percussion-, Streicher- und Bläserklassen und eine Grundschulwerkstatt, in der Pädagogen von- und miteinander lernen.
Frühe Diagnostik und Förderung, reichhaltige Lernanlässe über die Schule hinaus, wirksames Handeln in Modellversuchen und Forschungsprojekten, das ist alles selbstverständlich. Selbstverständlich ist auch ein SchülerInnenparlament, das über alle wichtigen Fragen debattiert, den Zoodirektor in die Schule bittet, um zu klären, was Frösche brauchen. Ansteckend ist der Geist der Achtung und der pädagogische Enthusiasmus dieser Schule - wie die große Stille während der wöchentlichen Lesezeit, in der tatsächlich alle ohne Ausnahme nichts anderes tun als lesen oder sich vorlesen lassen, Hausmeister, Schulleiterin, Eltern, Studenten und alle Kinder.