Noch gibt es erst wenige Schulen in Deutschland, deren Architektur die Leitgedanken des Schulprogramms so ersichtlich und so einleuchtend abbilden wie im Fall der Erich Kästner-Schule Bochum. Hier fügen sich eine bald zehnjährige zielgerichtete Schulentwicklung und die Notwendigkeit eines Schulneubaus zu einer geglückten Synthese. Auf drei Ziele hatte sich die EKS seit 2004 in ihrer Schulentwicklung verständigt: auf das kooperative Lernen, auf die systemische Entwicklung hin zu einer Teamschule und auf die vier Schulprofile Kunst und Medien, Notebook mit Englisch plus, Sport und Gesundheit sowie Technologie. Mit dieser Fokussierung erhielt die große Gesamtschule aus den frühen 70er Jahren in einer für sie kritischen Situation neuen Schwung und neuen Zuspruch. Diese nahmen zudem erheblich zu, als das Schulprogramm Eingang fand in die Ausschreibung, Planung und Gestaltung des Schulneubaus.
Modellhaft lässt die EKS heute die Richtigkeit der These vom „Raum als dritten Pädagogen“ erleben. Die Klassenräume für die Jahrgänge gruppieren sich mit Differenzierungsräumen um die Teamlehrerzimmer. Ebenso wohldurchdacht sind die Möblierung der Räume sowie Zuordnung und Ausstattung der Fachräume. Lichte, offene Höfe und Atrien führen hin zu den zentralen Funktionen wie Mensa, Aula oder Bibliothek. Dadurch, dass das Kollegium, Schüler und Eltern von der Schulleitung als Experten in die Gestaltung der neuen EKS verantwortlich einbezogen wurden, wuchs bei allen Beteiligten eine spürbar starke Identifikation mit ihrer Schule. Und diese ist eine Ursache für ihre erstaunlich guten Leistungen und Abschlüsse.