Mittlerweile sind auch in Deutschland viele Schulen zu Begegnungsorten für Kinder unterschiedlichster Herkunftsländer geworden. Doch oft, so mein Eindruck, werden die unterschiedlichen Muttersprachen und Kulturen nicht als Bereicherung, sondern als Belastung wahrgenommen. Von uns lernen kann man, wie man mit sprachlichen und kulturellen Unterschieden konstruktiv umgeht. Bei uns läuft alles zweisprachig, jede Konferenz, jeder Elternabend, jede Präsentation sowie der gesamte Unterricht werden auf Deutsch und Portugiesisch gehalten. Auch sind wir wesentlich durchlässiger, als es innerdeutsche Schulen sind. Wenn wir feststellen, dass eine brasilianische Achtklässlerin gute Chancen für die Aufnahme in den deutschen Zweig hat, kann sie auch später wechseln. Innerdeutsche Schulen täten sicher sehr gut daran, nicht zu frühzeitig den Bildungsweg samt Abschluss des Einzelnen festzulegen.