„Diese Turnhalle ist unsere ‚Arena’! Hier versammeln wir uns, um den anderen unsere Arbeitsergebnisse der vergangenen Wochen zu zeigen!“ „Mit diesen Instrumenten spielen wir im ‚Streicherprojekt’. Wir üben für Konzerte, die öffentlich aufgeführt werden, zum Beispiel in der Pfarrkirche“. Vier Schülerinnen, Nicole, Paulina, Amelie und Helena, führen uns, das Besuchsteam, durch die Schule in Gau-Odernheim. Sorgfältig haben sie auf Karteikarten aufgeschrieben, was sie uns an verschiedenen Orten über ihre Schule erzählen wollen. Die Grundschule Gau-Odernheim sieht sich als eine Schule „auf dem Weg zur Inklusion“. In den Ganztagsklassen wird Heterogenität als Potential für erfolgreiches Lernen genutzt: hier lernen Kinder in der größtmöglichen Mischung aller vier Jahrgänge und Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam! Sie arbeiten mit kompetenzorientierten Wochenplänen, die nach Aufgabenformat und Umfang variieren. Bücher und Arbeitsblätter werden kaum noch verwendet, denn die Kinder erstellen sich ihre Materialien selbst. Ein stark individualisierter Unterricht ist die Folge, in dem jedes Kind nach eigenem Lernstand und Potential optimal gefördert wird. Das klappt so gut, dass das Ende der Schulzeit in Gau-Odernheim für ein Kind der „Vertreibung aus dem Paradies“ gleichkommt, wie der Vater eines Kindes mit Beeinträchtigung es ausdrückte! Klar, dass eine Schule mit solch innovativen Unterrichtskonzepten bei Eltern auch Irritationen auslösen kann. Die Schule arbeitet weiter daran, auch Eltern mitzunehmen, die skeptisch sind, vielleicht weil das, was sie selbst einmal als Schule erlebt haben, mit dieser Schule kaum noch etwas gemein hat. Gau-Odernheim, wo liegt denn das? Man kann sagen: „This school put Gau-Odernheim on the map!“