Sagen wir es technisch. Diese Schule versteht es meisterhaft, durch den punktgenauen Einsatz verschiedenster Materialien, Lernformen, Methoden und Situationen dafür zu sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler, jeder einzelne, ihre Zeit optimal für das Lernen nutzen.
Didaktische Virtuosität ist dabei nur ein Aspekt. Wichtiger ist, wie gut die Lehrpersonen auf ihre Schülerinnen und Schüler vorbereitet sind; wie genau sie wissen, was diese schon gelernt haben und was nicht, und wie es weitergeht, wenn sie die Schule verlassen. Wichtig, dass auch die Lernenden viel voneinander wissen, dass sie einander unterstützen und von Anfang an als Experten eigener Aufgaben und Themen angesprochen werden. Wichtig ist, dass das Lernen aus der Lebenswelt der Kinder schöpft, ihre Erfahrungen aufnimmt und Fragen herausfordert. Zweck der Schule: ein lebensdienliches Lernen, das Kinder stark macht. Das Mittel: Unterricht – und zwar der beste, den man sich vorstellen kann, immer wieder neu konzipiert als Schnittpunkt der Schulorganisation, des Schullebens und der Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern.
Was jede Schule tun sollte, das wird hier tatsächlich getan. Und es wird in anerkannten Fortbildungen von Profis für Profis weitergegeben, beispielsweise an Gymnasiallehrer. Hier ist man sich dessen sehr bewusst, wie kostbar Lernzeit ist; denn die Kinder und Jugendlichen kommen nur für Tage oder Wochen in die Schule – aus allen Ecken und Schularten Deutschlands. Die Sophie-Scholl-Schule ist nämlich ein Förderzentrum und eine Schule für Kranke. Eine Schule für alle Kinder und doch eine andere und ganz eigene Schule für jedes einzelne Kind.